Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Ammoniak; Ammoniak
Klinische Chemie
Probengefäß/Monovette
EDTA-Monovette
Probenmenge
bei Einzelanforderung 2,7 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml
Spezielle Präanalytik
Entnahme der Specimen mit der üblichen Venenpunktionstechnik, vor der Probenentnahme sollte nicht geraucht werden. Die Probenröhrchen
sollten ganz gefüllt und stets gut verschlossen werden, auf Eiswasser transportieren, Kühlkette einhalten, zügiger Transport im entsprechenden Kühlbehälter!
Ammonium-Heparinplasma ist als Antikoagulanz ungeeignet.
Methode
Photometrie /Enzymatische Methode mit Glutamatdehydrogenase
Indikation
Zur Unterstützung der Diagnose bei hepatischer Enzephalopathie und eines hepatischen Komas, bei Leberzirrhose, Leberversagen, akuter und subakuter Nekrose und Reye-Syndrom.
Verdacht auf angeborene Stoffwechselstörung bei Neugeborenen und Kindern.
Referenzbereich
Interpretation
Die Entgiftung des Ammoniaks erfolgt über die Harnstoff-(Leber) und Glutaminsynthese (nicht leberspezifisch). Störungen der Ammoniakentgiftung bedingen eine Hyperammoniämie, die bei folgenden Krankheitsbildern beobachtet wird: schwerste Lebererkrankungen (Leberzirrhose); angeborene Enzymdefekte des Harnstoffzyklus, Organazidurie, Fettsäureoxidationsstörung.
Ammoniakkonzentrationen > 176 µmol/l können eine hepathische Enzephalopathie verursachen.
Beachte: viele Patienten haben trotz erhöhter NH3-Werte klinisch keine oder nur subklinische Zeichen einer hepatischen Enzephalopathie. Die Diagnose einer manifesten hepatischen Enzephalopathie wird klinisch gestellt.
Nicht leberbedingte Hyperammoniämien sind seltener und werden vorallem unter hochdosierter Chemotherapie, im Verlauf einer Valproattherapie oder beim multiplen Myelom mit meningealer Beteiligung gesehen.
Folgende Interferenzen sind zu beachten:
Hämolytische Proben sind als Probenmaterial nicht geeignet bzw. zur Analytik nicht empfohlen (hämolytische Proben können zu falsch erhöhten Werten führen).
Lipämische Proben können zu falsch erhöhten Werten führen.
Rückführzeit
tagesgleich
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
Die hier veröffentlichen Angaben richten sich an medizinische Fachberufe. Diese Informationen dienen der Orientierung und stellen keinen Ersatz für eine Fachberatung dar. Wir bemühen uns um Fehlerfreiheit, können diese hier jedoch nicht garantieren. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter 0381/494 7666 zur Verfügung.
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