Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Lactat im Fluoridplasma; Lactat
Klinische Chemie
Probengefäß/Monovette
Glucose FE-Monovette
Probenmenge
2,7ml
Spezielle Präanalytik
schneller Transport! bevorzugt mit Kühlung
Methode
Photometrie mit chromogenem Substrat/ Kolorimetrischer Test
Indikation
- Prognose und Verlauf bei Kreislaufschock und Vergiftungen,
- frühe Erkennung von Gewebshypoxien und Beurteilung des Therapieerfolges,
- Klärung unklarer metabolischer Azidosen,
- Erkennung von Notsituationen bei der Geburt,
- Diagnose akuter intestinaler Gefäßverschlüsse,
- primärer Test bei Kindern mit Verdacht auf angeborene
Stoffwechselerkrankungen (z.B. in Kombination mit Glucose, Ketonkörpern, NH3)
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | 0 Tage | bis | 1 | Tage | 0,4 | 2,9 | mmol/l |
M/W | 2 Tage | bis | 12 | Monate | 0,4 | 2,4 | mmol/l |
M/W | >2 | | | Jahre | 0,5 | 2,2 | mmol/l |
Interpretation
Lactat ist das Bindeglied zwischen aerobem und anaerobem Stoffwechsel und im Blut erhöht bei inadäquat hohem Anfall (Lactatbilder: Muskulatur, Gehirn, Darm, Erythrozyten) oder gestörter Verwertung (Lactatverbraucher: Leber, Niere, Herz).
Die gemessene Konzentration ist das Nettoergebnis aus Bildung und Verbrauch des gesamten Organismus.
Hyperlactatämie ohne Azidose (moderate Erhöhung des Laktats: 2,0 - 5,0 mmo/l;
Fehlen einer metabolischen Azidose-pH > 7,3; Abwesenheit größerer Perfusionsstörungen ) u.a. bei Zuständen mit vermehrter Glykolyse von Glucose zu Laktat - verstärkte Muskelarbeit, Katecholamininfusion, Alkalose usw.
Hyperlactatämie mit Übergang in die Lactatacidose
Typ A: bei Hypoperfusion mit Gewebehypoxie
Typ B: bei einer bestehenden Organerkrankung ohne Hinweis auf Hypoperfusion
und Hypoxie der Organe ( Sepsis, Diabetes mellitus, akute oder
chronische Lebererkrankung, Nierenversagen, Drogen, Toxine usw.)
Einflussgrößen wie Ruhe oder Arbeit, Hypoxie, Ernährung, Alkohol, Medikamente angemessen berücksichtigen.
Interferenzen:
Ikterische Proben: Keine Interferenz bis zu einem I‑Index von 28 bzw. 60
unkonjugiert (konjugiertes Bilirubin: ca. 479 μmol/L bzw. 28 mg/dL;
unkonjugiertes Bilirubin: ca. 1026 μmol/L bzw. 60 mg/dL)
Hämolyse:Keine signifikante Interferenz bis zu einem H‑Index von 1000
(ca. 621 μmol/L bzw. 1000 mg/dL Hämoglobin).
Lipämie (Intralipid): Keine signifikante Interferenz bis zu einem L‑Index
von 1500. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen
dem L‑Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
Bei sehr trüben und stark lipämischen Proben können die Werte mit einem
Warnsignal „Abs.“ versehen sein.
Paracetamol-Vergiftungen werden häufig mit N‑Acetylcystein behandelt.
N‑Acetylcystein in einer Plasmakonzentration von mehr als 1497 mg/L und
der Paracetamol-Metabolit N‑Acetyl‑p‑benzochinonimin (NAPQI) können
unabhängig davon zu falsch niedrigen Ergebnissen führen.
Weitere Interferenzen siehe anhängender Beipackzettel
Rückführzeit
tagesgleich
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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