Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Blutgase im Kapillarblut; pH
Blutgase/Glucose
Probengefäß/Monovette
Blutgas-Monovette (safePICO-Monovette)
70 µl Kunststoffkapillare
Probenmenge
2,0 ml Blutgas-Monovette
70 µl Kunststoffkapillare
Spezielle Präanalytik
Um die Gefahr der Hämolyse, Temperatur- und pH-Wert-Schwankungen zu minimieren: gute Hyperämisierung, blasenfreie Blutabnahme,
Kontamination mit atmosphärischer Luft meiden (gegf. Luftblasen aus der Spritze rausdrücken)
Komprimierung der Entnahmestelle (zu hoher Druck) meiden
Metallstift zugeben, luftdicht verschließen, mit einem Magneten die Kapillare durchmischen
-Probenentnahme bei Frühgeborenen aus der Ferse direkt über der Kante des Fussballens im rötlich und leicht verdickten Teil, entweder auf der Aussen- oder Innenseite des Fusses (das meiste Blut enthält die Innenseite)
-Probenentnahme bei Erwachsenen und Kindern: im Mittel- oder Ringfinger
(alternativ der Zeigefinger oder der Daumen, auf keinen Fall der kleine Finger)
Punktion in der Mitte der Fingerbeere, alternativ Ohrläppchen
-Arterienpunktion: mögliche Entnahmestellen:
1.Arteria radialis
2.Arteria brachialis
3.Arteria femoralis (nicht bei Kinder unter 4 Jahren, bei älteren Patienten und bei Pat. mit gefässchirurgischer Eingriff)
-Venöse Proben (Oberarmvene)werden für Vollblutanalyse nicht empfohlen, da der venöse pO2 und O2-Sättigung, keine gute diagnostische Information zu O2-transport und -aufnahme liefern.
Achtung!: Keine Aufbewahrung der Probe auf Eis, da dies zur Hämolyse führen kann.
Methode
Amperometrie, Potentiometrie, Spektrophotometrie
Indikation
- Notfall-und Routineparameter
- obstruktive und restriktive Ventilationsstörungen
- Lungenfunktionsstörungen
- Niereninsuffizienz und tubuläre Nierenerkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen z.B. Diabetis mellitus
- Intoxikationen
- Gastrointestinale Erkrankungen z.B. Durchfall,Erbrechen
- Überwachung therap.Maßnahmen z.B. Dialyse, künstl. Beatmung
- Kreislaufinsuffizienz, Schock
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | >0 | | | Jahre | 7,37 | 7,45 | |
Interpretation
Blutgase dienen zur Charakterisierung des Säuren-Basen-Haushaltes. Bei den meisten klinischen Krankheitsbildern mit abnormen Säure-Basen-Werten liegen teilkompensierte oder kombinierte Störungen vor. Die systematische Beurteilung beruht auf den Werten von pH, pCO2 und BE. Der pH ist die Resultante des atmungsabhängigen Puffersystems aus Kohlensäure bzw. Natriumbicarbonat und der atmungsunabhängigen Puffer Proteine und Phosphat. Abweichungen vom Referenbereich stellen die Acidose und Alkalose dar. Ergebnisse innerhalb des Referenzbereiches können auf einen Normalbefund oder einer kompensierten Störung beruhen.Letztere fallen durch ihre gleichsinnig aus dem Referenzbereich verschobenen Werte von pCO2 und HCO3- auf. Die Frage welche Störung primär war und welche Abweichung erst im Rahmen der Kompenstation entstanden ist, beantwortet sich aus der Anamnese und der Höhe der relativen Veränderungen: die primäre ist relativ stärker ausgeprägt als die kompensatorische.
Präanalytische Fehler:
-Luftblasen in der Probe: betroffener Parameter pO2
-Gerinnsel in der Probe: betroffener Parameter pH
-sedimentierte Proben: betroffene Parameter pO2 und pCO2
-Verdünnung durch flüssig Heparin pCO2
-arterielles Blut vermischt mit venösem Blut: betroffene Parameter pO2, pH und O2-Sättigung
Wegen der häufige präanalytischen Fehler wurden für folgende Konstellationen Algos eingeführt:
- O2-sättigung und/oder pO2 >7 (venös) : gestörte Präanalytik, der gesamte Befund kann betroffen sein
- O2-Sättigung (venös und arteriell) : fraglich gestörte Präanalytik, der gesamte Befund kann betroffen sein.
Letztere Konstellation ist möglich, wenn im Vakuum aspiriert wurde. Dieses kann aber nur zweifelsfrei klinisch eingeschätzt werden.
Rückführzeit
tagesgleich
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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