Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


Creatinin; Creatinin

Klinische Chemie

Probengefäß/Monovette
Li-Heparin-Monovette Serum-Monovette

Probenmenge
bei Einzelanforderung 2,7 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml

Spezielle Präanalytik


Methode
enzymatische PAP-Methode (Photometrie)

Indikation
1.Erfassen einer eingeschränkten glomerulären Filtrationsrate (GFR): bei Erstuntersuchung kranker und beschwerdefreier Personen bei pathologischem Harnbefund bei Hypertonie bei akuten und chronischen Nierenerkrankungen bei extrarenalen Erkrankungen (Durchfall,Erbrechen,profusem Schwitzen) bei akuten Krankheitszuständen (Sepsis,Schock,Polytrauma) bei Hämodialysebehandlung bei Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus,Hyperurikämie) bei Schwangerschaft bei Krankheiten mit vermehrtem Eiweissmetabolismus (z.B.Plasmozytom) Verlaufs-und Nachkontrolle von Patienten mit Nierenerkrankungen zur Ermittlung der Creatinin-Clearance u.a. zum Erkennen eines stärkeren Abfalls der GFR unter Behandlung mit bestimmten Medikamenten bzw. zur Dosisanpassung eines Medikamentes Berechnungsbasis zur quantitativen Bestimmung anderer Substanzen im Urin (z.B.Proteine,AS usw.) CKD EPI: Abschätzung der Nierenfunktionseinschränkung (geschätzte GFR) zur Verlaufskontrolle

Referenzbereich
SexAlter   vonbisEinheit
M/W0 Tagebis59Tage2777µmol/l
M/W60bis12Monate1434µmol/l
M/W1bis3Jahre1531µmol/l
M/W3bis5Jahre2337µmol/l
M/W5bis7Jahre2542µmol/l
M/W7bis9Jahre3047µmol/l
M/W9bis11Jahre2956µmol/l
M/W11bis13Jahre3960µmol/l
M/W13bis15Jahre4068µmol/l
W>15Jahre4584µmol/l
M>15Jahre59104µmol/l

Interpretation
crea: Grober Indikator zur Beurteilung der GFR. Voraussetzung ist ein regulärer Creatininmetabolismus. Intraindividuelle Variation bei Normalpersonen ist gering. Große Interindividuelle Variation verbunden mit der mangelnden diagnostischen Sensitivität der Crea-Bestimmung im Serum durch Unterschiede in der Muskelmasse,unterschiedliche Ernährung (z.B.Fleisch ) Creatininblinder Bereich: Die Einschränkung der GFR bis 1,0ml/s wird nicht durch den Anstieg des Creatinins reflektiert. Creatininerhöhungen erst ab einer GFR von 1 - 0,66 ml/s. Akutes Nierenversagen und chronisch progressive Niereninsuffizienz gehen mit Erhöhungen einher( Beachte: es besteht keine direkte inverse Beziehung zwischen GFR und Creatinin ). Erhöhungen bei prärenaler Niereninsuffizienz (renale Minderdurchblutung) bei postrenaler Harnwegsobstruktion und akutem Muskelzerfall. Erhöhungen durch Medikamente möglich: 1.Aminoglykoside,Cisplatin,einige Cephalosporine (Parenchymschaden) 2.NSAID,Cyclosporin (Veränderung d.renalen Hämodynamik) 3.Diuretika (Dehydratation unter Initiierung einer prärenalen Niereninsuffizienz ) CKD-EPI: Zur Beurteilung der GFR von Patienten mit entsprechend der Leitlinie empfohlender Formel Folgende Interferenzen sind zu beachten: -Ikterus beachten (Bili ab 257µmol/L (konjugiert), 342µmol/L (unkonjugiert) - Hämolyse ab H-Index von 800 (497 μmol/L) - Lipämie ab L-Index von 2000 - Ascorbinsäure ab einer Konzentration von 1.70 mmol/L (300 mg/L) - Medikamente: Rifampicin, Levodopa und Calciumdobesilat (z. B. Dexium) führen zu falsch niedrigen Creatininwerten. Methyldopa führen zu falsch niedrigen Creatininwerten (wenn gemäß den Empfehlungen des CLSI getestet). Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Werten führen. N‑Ethylglycin in therapeutischen Konzentrationen und DL‑Prolin in Konzentrationen ≥ 1 mmol/L (≥ 115 mg/L) führen zu falsch erhöhten Werten. Weitere Interferenzen siehe anhängender Beipackzettel!

Rückführzeit
tagesgleich

akkreditierte Messgröße: Ja


Wichtig
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