Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


Aminosäuren; as

Klinische Chemie

Probengefäß/Monovette
Serum-Monovette/ Li-Heparin-Monovette

Probenmenge
bei Einzelanforderung 2,7 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml

Spezielle Präanalytik
Nüchternblut (12 Stunden)

Methode
Chromatographie

Indikation
Verdacht auf eine Aminosäurestoffwechselstörung (Aminioazidopathie) Hyperammonämie

Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.

Interpretation
Störungen im Um-und Abbau von Aminosäuren und Proteinen können im Hinblick auf das resultierende Metabolitenmuster als Aminoazidopathien, Organoazidopathien oder Harnstoffzyklusdefekte klassifiziert werden. Zu den wichtigsten angeborenen AS-Stoffwechselstörungen zählen: 1.Ahornsirupkrankheit (MSUD - maple syrup urine disease): gestörter Abbau der verzweigtkettigen AS (Leuzin,Isoleuzin,Valin) auf der Stufe des 2-Ketosäuren-Dehydrogenase-Komplexes 2.PKU-Phenylketonurie/HPA-Hyperphenylalaninämie ( siehe SAA 130) 3.Tyrosinämie ( Hypertyrosinämie durch Störungen auf verschiedenen Stufen des Tyrosinabbaus )-unspezifische Erhöhungen infolge von AS-Infusionen,schweren allgemeinen Lebererkrankungen, Wärmeexposition der Probe möglich 4.Homozystinurie (Methioninerhöhung durch Störung des Methioninabbaus )Zu beachten ist,dass die Methioninkonzentration im Blut von der Proteinzufuhr abhängig ist (geringe Proteinzufuhr bei gestillten Neugeborenen kann zu falsch negativen Werten führen, d.h.normales Methionin bei Homozystinurie) Achtung! :unspezifische Methioninerhöhungen?bei unreifem Enzymsystem, Hyperalimentation,schweren allgemeinen Lebererkrankungen oder Wärmeexposition der Probe ) Für die Plasma-Aminosäure-Konzentration besteht eine zirkadiane Rhythmik, deren Amplitude bei etwa +/- 30 % des Tagesmittels liegt und am frühen Nachmittag ihr Maximum, in den frühen Morgenstunden ihr Minimum erreicht. Bitte folgende Störfaktoren beachten: - Folgen von Hämolyse als Störfaktor: 1.Erhöhung von Aminosäuren,deren Konzentration intrazellulär>extrazellulär:Taurin,Glutamat,Aspartat,Glutathion, Argininosukzinat 2.Freisetzung von Arginase: Umsetzung Arginin->Ornithin+Harnstoff, Folge:Arginin erniedrigt;Ornithin erhöht; findet auch statt,wenn Blutprobe länger unzentrifugiert bleibt(Transportweg) - Medikamente (z.B. Ampicillin), - ungekühlter Versand: Glutamin, Asparagin und Cystin erniedrigt, Glutaminsäure, Asparaginsäure erhöht

Rückführzeit
wöchentlich (ggf.Absprache)

akkreditierte Messgröße: Ja


Wichtig
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