Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
CDT; CDT%
Proteinlabor
Probengefäß/Monovette
Serummonovette
Probenmenge
1,0 ml
Spezielle Präanalytik
Stark ikterische Proben können nicht analysiert werden.
Methode
Kapillarzonenelektrophorese
Indikation
Die Hauptindikation für die CDT – Bestimmung liegt in der Abklärung von alkoholbedingten Gesundheitsstörungen bzw. eines missbräuchlichen chronischen Alkoholabusus.
CDT- Ergebnisse sind für diagnostische Zwecke stets im Zusammenhang mit klinischen und weiteren laboranalytischen Untersuchungen zu bewerten. Erhöhte CDT - Konzentrationen sind nach ca. 14-tägiger täglicher Alkoholaufnahme von mindestens 60 g Alkohohl am Tag zu erwarten. Eine Gefahr falsch positiver Werte ist bei primärer biliärer Leberzirrhose, chronisch aktiver Hepatitis, Lebererkrankungen im Endstadium, Kohlenhydrat-defizientem Glykoprotein-Syndrom sowie genetische D-Variante des Transferrins gegeben. Nach Absetzen des täglichen Alkoholkonsums in Abhängigkeit vom Ausgangswert über 2 – 4 Wochen fallen erhöht gefundene Werte wieder in den Referenzbereich zurück.
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | >0 | | | Jahre | 0,2 | 1,3 | % |
Interpretation
1. Wenn der Analysen-Wert „cdt“ zwischen 0,2 bis 1,7% liegt: „Alkoholabusus bei normalem Transferrin bei cdt < 1,7% unwahrscheinlich“
2. Wenn der Analysen-Wert „cdt“ > 2,6% liegt: Alkoholabusus wahrscheinlich
3. Wenn der Analysen-Wert „cdt“ < 0,2: CDT wird aus Asialo-, Monosialo- und Disialo-Transferrin definiert. Disialo-Transferrin wird zu einem geringen Anteil auch physiologisch gebildet. Bei der Messung konnte keine der drei Fraktionen detektiert werden.
Folgende Ursachen kommen infrage:
- CDG- Syndrom (angeborene Störungen des Glykosylierungsstoffwechsels)
- genetische Transferrinvarianten
- einige monoklonale Komponenten oder hoher polyklonaler Hintergrund
- Fibrinogene, ikterische und hämolysierte Proben
- Antikoagulanzien (Citrat, EDTA)
- gealterte und nicht ordnungsgemäß gelagerte Proben
- Leberschädigungen ( schwere Schädigungen, Krankheit im Endstadium)“
4. Wenn der der Analysen-Wert „cdt“ zwischen 1,7 und 2,6% liegt: „Der Analysenwert befindet sich im Graubereich! CDT ist ein spezifischer Marker für chronischen Alkoholmissbrauch und steigt bei einem Alkoholkonsum von mehr als 50 g an mindestens sieben aufeinander folgenden Tagen an. Bei Resultaten innerhalb des Graubereichs empfehlen wir die zusätzliche Bestimmung der gamma-GT als sensitiveren Marker sowie ggf. des Ethylglucuronids im Serum oder Urin.“
5. Wenn Transferrin trf <1,8 und cdt <2,6 ist CDT ist bei erniedrigtem Gesamt-Transferin nur eingeschränkt diagnostisch verwendbar.
Rückführzeit
14tägig bzw. nach Absprache
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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