Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Troponin T; cardiales Troponin-T, hochsensitiv
Immunchemie
Probengefäß/Monovette
Li-Heparin Monovette
Probenmenge
bei Einzelanforderung 4,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml
Spezielle Präanalytik
Hämolytische Proben führen zu falsch niedrigen Werten.
Es sollen keine Oxalat bzw. Fluorid-haltigen Plasmaproben verwenden.
Humane anti Maus Antikörper (HAMA) in hohen Konzentrationen sowie Biotin-Applikation bei Patienten mit einer resultierenden Biotinplasmakonzentration >1200 ng/ml (4.92 µmol/l) können die Analytik stören.
Methode
ECLIA
Indikation
Aufgrund der hohen Gewebespezifität ist kardiales TnT ein herzspezifischer und sensitiver Marker einer myokardialen Schädigung. TnT Bestimmungen sind indiziert bei akutem Myokardinfarkt (aMI) (Diagnose und Verlaufskontrolle), bei Patienten mit klinischer Symptomatik aber ohne charakteristische EKG-Veränderungen zur Bestätigung eines fraglichen aMI, zum Nachweis von Myokardnekrosen, zur Verlaufsbeurteilung und Risikostratifizierung bei instabiler Angina Pectoris und Verdacht auf Herzmuskelschädigung bei gleichzeitiger Skelettmuskelschädigung (Herzkontusion, perioperativer Myokardinfarkt) sowie zur Indikationstellung einer antithrombotischen Therapie.
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | >0 | | | Jahre | | < 14 | ng/l |
Interpretation
Die sensitiven bzw. auch ultrasensitiven Troponinassays weisen die durch die kardiologischen Fachgesellschaften geforderte analytische Präzision von <10% am Cut-off (99. Perzentile einer gesunden Referenzpopulation) auf. Infolge der Testumstellung werden auch in einem vormals nicht detektierbaren Messbereich Troponinkonzentrationen gemessen.
Der „Troponin T hs“ löst den bisher durchgeführten Troponin- T-Test der
4. Generation ab. Der Cut-off gegenüber einer gesunden Referenzpopulation von TNT hs liegt jetzt bei <14 ng/l.
Erhöhte Troponinwerte weisen stets auf eine myokardiale Schädigung hin, nicht aber auf deren Genese. Der klinischen Symptomatik und Differenzialdiagnostik bei Verdacht auf Akutes Koronarsyndrom (AMI,STEMI,NSTEMI,iAP) kommen durch die vermehrt niedrig messbar gewordenen Troponinkonzentrationen erhöhte Bedeutung gegenüber anderen Ursachen der myokardialen Zellschädigung (schwere akute und chronische Herzinsuffizienz, Myokarditis, Hypertensive Krise, Tachy- oder Bradyarrhythmien, Lungenembolie, chronische oder akute Niereninsuffizienz, Schlaganfall, bzw. Sepsis) zu.
Erhöhte Troponinkonzentrationen werden 2-6 Stunden nach einem kardialen Ereignis messbar. Die Dynamik und der Konzentrationsverlauf der Troponinmessungen helfen bei der Beurteilung des ACS. Vorläufige Untersuchungen zeigen, dass eine Verdopplung der TNT hs- Werte innerhalb von 3 Stunden und Werte darüber hinaus auf einen AMI hinweisen. In einem Zeitfenster, welches sich von der 10. Stunde nach akutem Schmerzereignis bis zum 5. Tag erstreckt, ist die Bestimmung der kardialen Troponine zum nahezu 100%-igen Ausschluss eines akuten Myokardinfarktes geeignet. Erhöhtes cTnT kehrt nach ca. 7 bis 20 Tagen in den Referenzbereich zurück.
Halbwertzeit in vivo: Die frühe Freisetzung des kardialen TnT (zytosolischer Anteil) ist nach ca. 32 Std. beendet, während die spätere Freisetzung des strukturgebundenen TnT-Anteils noch nach 20 Tagen nachweisbar ist.
Rückführzeit
1 Stunde
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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