Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Cystatin C; Cystatin C
Klinische Chemie
Probengefäß/Monovette
Serum-Monovette
Probenmenge
2,7 mL
Spezielle Präanalytik
keine
Methode
Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest (PETIA)
Indikation
zur Abschätzung der Größe der glomerulären Filtrationsrate.
Hintergrund:
Cystatin C wird nur über glomeruläre Filtration aus dem Körper eliminiert. Die Substanz wird in den Tubuluszellen vollständig rückresorbiert und dort anschließend metabolisiert. Eine tubuläre Sekretion findet nicht statt.
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | 5 | bis | 16 | Jahre | 0,51 | 1,05 | mg/l |
M/W | 21 | bis | 78 | Jahre | 0,61 | 0,95 | mg/l |
Interpretation
Cystatin C ist ein von den meisten kernhaltigen Körperzellen in relativ konstanter Rate synthetisierter Proteaseinhibitor. Seine Plasmakonzentration wird entsprechend durch Entzündungen oder konsumierende Erkrankungen nur wenig beeinflusst – mit Ausnahme von Autoimmunerkrankungen.
Cystatin C wird nur über glomeruläre Filtration aus dem Körper eliminiert. Die Substanz wird in den Tubuluszellen vollständig rückresorbiert und dort anschließend metabolisiert. Eine tubuläre Sekretion findet nicht statt. Die Serumkonzentration hängt deshalb ausschließlich von der glomerulären Filtrationsleistung der Niere ab. Ein Wiedereintritt in die Blutzirkulation erfolgt nicht.
Die Berechnung der Cystatin-C-abhängigen GFR ermöglicht daher die sensitivste Einschätzung der GFR beim Nierengesunden, da dieses Protein aufgrund seiner biochemischen Eigenschaften noch zuverlässiger ermöglicht, eine beginnende Nierenerkrankung frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen.
Die Serumkonzentration von Cystatin C hängt zum überwiegenden Teil von der glomerulären Filtrationsleistung der Niere ab. Das macht die Substanz zu einem guten endogenen Marker für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR).
Hier besitzt Cystatin C eine größere diagnostische Sensitivität als das Serumkreatinin und kann schon eine moderate Einschränkung der GFR im "kreatininblinden Bereich" zwischen 40 und 80 ml/min nachweisen.
Da Cystatin C von der Muskelmasse unabhängig ist, hat es auch eine bessere Aussagefähigkeit bei Kindern.
Bei einer Dysfunktion der Tubuli ist die Reabsorption von Cystatin C vermindert, so dass die Substanz mit dem Urin ausgeschieden wird. Daher kann die Cystatin C-Konzentration im Urin auch als Maß für die Tubulus-Dysfunktion verwendet werden.
Bei Bestimmung wird automatisch mittels der empfohlenden Berechnungsformel die GFR im Befund angegeben.
Wird im Befund neben Cystatin C auch Kreatinin bestimmt, wird die GFR-Formel mit Cystatin C und Kreatinin, angegeben.
Rückführzeit
Montag- Freitag
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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