Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Urinsediment / Urinzellzahl; U-Leukozyten
Urindiagnostik
Probengefäß/Monovette
Urinbecher/ Urinmonovette
Probenmenge
8,5ml
Spezielle Präanalytik
frisch gelassener Urin erforderlich
Methode
Mikroskopie
Indikation
- Routineuntersuchung des Urins
- gezielte Untersuchung bei positiven Teststreifenergebnissen
- Verlaufskontrolle bei Nierenerkrankungen
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M/W | >0 | | | Jahre | | < 10 | pro µl |
Interpretation
erhöhte Zellzahlen für Leukozyten sind ein Hinweis auf:
Infektionen und andere Entzündungen der Nieren und der ableitenden Harnwege (insbesondere Pyelonephritis, Cystitis).
erhöhte Zellzahlen von Erythrozyten sind ein Hinweis auf:
prärenale, glomeruläre und postrenale Hämaturie, insbesondere: Glomerulonephritis, Tumoren der ableitenden Harnwege, Nierensteine, Pyelonephritis, Cystitis, Hämolyse, Myoglobinurie.
Bakterien:
Hinweis auf das Vorliegen einer Bakteriurie.
Eine geringe, im Sediment diagnostizierte Bakteriurie ist meistens auf Kontamination zurückzuführen und ist kein Zeichen für einen Harnwegsinfekt.
Eine fehlende Bakteriurie schließt einen Harnwegsinfekt nicht aus (insbesondere bei chronischen Infekten)
Zylinder:
Die hyalinen Zylinder haben keine klinische Wertigkeit.
Der Nachweis von granulierten, Wachs- und Fett-Zylindern sowie von
Zylindern mit Zelleinschlüssen (Nierenepithelien, Erythrozyten, Leukozyten, Fettkörper) sind ein Indiz für eine renale Schädigung.
Kristalle:
Die wenigsten Kristalle haben eine diagnostische Bedeutung. Sie entstehen in Abhängigkeit von der chemischen Substanz, vom pH-Wert und Temperatur, von den individuellen Stoffwechselbedingungen und von der Ernährung. Es können evtl. Rückschlüsse aud die Natur vorhandener Konkremente im Nierenbecken gezogen werden. Eine übermäßige Ausscheidung von Harnsäure sollte an eine Gicht, die häufig auch mit der Bildung von Harnsäuresteinen einhergehen, denken lassen.
Diagnostisch bedeutsam sind Leucin und Tyrosin-Kristalle bei schwerem Leberparenchym-Schaden. Cystinkristalle findet man bei der sehr seltenen angeborenen Cystinurie.
In der täglichen Routine findet man häufig Calciumoxalate, Harnsäure, amorphe Urate, amorphe Phosphate, Tripelphosphate sowie Kristallformen ausgeschiedener Arzneimittel.
Epithelien:
Ein vermehrtes Auftreten von Plattenepithelien hat keine diagnostische Bedeutung sondern weist auf einen nicht sauber gewonnenen Mittelstrahlurin hin.
Übergangsepithelien werden vermehrt bei Harnwegsinfektionen gefunden. Sie stammen aus dem Nierenbecken, Ureter, Blase oder Harnröhre. Bei Kernanomalien ist an maligne Prozesse zu denken.
Nieren- oder Tubulusepithelien finden sich bei Tubulusnekrosen (z.B. toxisch) und in der polyurischen Phase nach einem Nierenversagen.
Rückführzeit
tagesgleich
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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