Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


Cardiolipin IgG + IgM Antikörper (Cardiolipine)Euroimmun; Cardiolipin-AK (IgG)

Autoimmundiagnostik/Allergiediagnostik

Probengefäß/Monovette
Serummonovette

Probenmenge
bei Einzelanforderung 4,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml

Spezielle Präanalytik
Die Verwendung frischer Serumproben wird empfohlen. Ikterische, lipämische oder bakteriell kontaminierte Serumproben sind nicht zu verwenden. Nach der Gewinnung sind Serumproben bei 2-8°C bis zu 14 Tagen stabil.

Methode
ELISA

Indikation
Die Bestimmung der Cardiolipin- Antikörper ist von besonderer Relevanz für die Diagnose eines APS und der Risikostratifizierung und Therapieentscheidung bei Thrombophilie und Abortneigung bei den entsprechenden Risikopatienten. Die Anwendung von DOAKs wird bei Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom aufgrund eines möglicherweise erhöhten Risikos für rezidivierende thrombotische Ereignisse nicht empfohlen (siehe auch Rote-Hand-Brief vom 23.5.2019 zu Apixaban/Eliquis, Dabigatranetexilat/Pradaxa, Edoxaban/Lixiana/Roteas, und Rivaroxaban/Xarelto). Cardiolipine sind die wichtigsten, aber nicht alleinigen Zielstrukturen der Anti-Phospholipid-Antikörper, auch Phosphatidylserin,-inositol, -ethanolamin und weitere Phospholipide sind als Zielstrukturen beschrieben. Die Antikörper von Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom erkennen Cardiolipine in Assoziation mit einem Cofaktor, ß2- Glycoprotein 1 (ß2-GP1, Apolipoprotein H). Die positiv geladene 5.Domäne von ß2-GP1 reagiert mit negativ geladenen Phospholipiden wie zB. Cardiolipin. Wegen der Heterogenität der Antiphospholipid-Antikörper sollten gemäß internationaler Richtlinien für eine ausreichende Nachweisempfindlichkeit neben der Bestimmung des Lupusantikoagulanz 2 immunologische Testverfahren (Cadiolipin-AK und ß2-GP1-AK) eingesetzt werden.

Referenzbereich
SexAlter   vonbisEinheit
M/W>0Jahre <12U/ml
M/W>0Jahre12 U/ml

Interpretation
Anti-Cardiolipin-Antikörper(ACA) gehören zur Gruppe der Anti-Phospholipid- Antikörper(APA). APA zeigen eine Assoziation zum SLE,zu rezidivierenden Aborten und Thrombozytopenien, venösen oder arteriellen Thrombosen und dem Anti-Phospholipid-Syndrom(APS). Ein Verdacht auf ein primäres APS liegt vor, wenn Patienten ohne bekannte Risikofaktoren rezidivierende Thrombosen oder Aborte entwickeln. Der Verdacht auf ein sekundäres APS ergibt sich aus Thrombosen, die im Rahmen eines SLE oder einer anderen Kollagenose entstehen. Patienten mit Lues zeigen häufig auch AK gegen Cardiolipine. Weitere Ursachen für Cardiolipin-IgM AK sind Infektionserkrankungen wie Borreliose, Hepatitis, HIV. Eine wiederholte Messung nach 12 Wochen, bei der mindestens 1 Parameter (Lupusinhibitor, Cardiolipin G/M oder ß2-Glykoprotein 1 G/M) erneut positiv gemessen wird, ist zur Bestätigung der Laborkriterien zur Diagnose eines APS gefordert. Entsprechend der international anerkannten Sydney-Klassifikation kann die definitive Diagnose eines APS dann gestellt werden, wenn mindestens ein klinisches Kriterium und mindestens ein Laborkriterium vorliegt : Laborkriterien: - Lupus Inhibitor - anti-Cardiolipin Antikörper (IgG/IgM) - anti-β2-Glykoprotein I Antikörper (IgG/IgM) (2-maliger positiver Nachweis, in mindestens 12-wöchigem Abstand) Klinische Kriterien: - Arterielle oder venöse Thrombosen (mind. 1) - Komplikationen in der Schwangerschaft: >=1 Abort nach der 10. Schwangerschaftswoche oder >=3 Aborte vor der 10. Schwangerschaftswoche, die nicht durch andere Ursachen zu erklären sind -Frühgeburt wegen Präeklampsie oder Plazentainsuffizienz

Rückführzeit
wöchentlich / nach Absprache

akkreditierte Messgröße: Ja


Wichtig
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