Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


ANA - IFT (Nachweis von Autoantikörper gegen Zellkerne); Anti-nukleäre Antikörper (ANA, IFT, Hep2-Zellen)

Autoimmundiagnostik/Allergiediagnostik

Probengefäß/Monovette
Serummonovette

Probenmenge
bei Einzelanforderung 4,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml

Spezielle Präanalytik
keine

Methode
IFT

Indikation
ANA repräsentieren eine heterogene Gruppe von Antikörpern gegen zahlreiche immunologisch und biochemisch differenzierbare Antigene. ANA werden in der Regel bei systemisch entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen (Kollagenosen) nachgewiesen. Diese Erkrankungen sind klinisch charakterisiert durch Multiorganbefall unter Beteiligung des Bewegungssystems. Zu diesen Erkrankungsbildern, die sich auch überlappen können, zählen: Lupus Erythermatodes, Sjörgen Syndrom, verschiedene Formen der systemischen Sklerose, Myositiden , Polydermatomyositis, rheumatische Arthritis.

Referenzbereich
SexAlter   vonbisEinheit
M/W>1Jahre < 1:100Titer

Interpretation
Die Bestimmung von Antikörpen gegen HEp-2-Zellen erlaubt in vielen Fällen eine Frühdiagnose einer bestimmten Autoimmunerkrankung (autoimmune Lebererkrankungen, Kollagenose, Vaskulopathie). Ein positiver Autoantikörper-Befund ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Autoimmunerkrankung. Für die Interpretation und auch die Therapie ist immer die klinische Ausgangslage entscheidend. Grundsätzlich darf ein positiver Autoantikörper-Befund nur in Assoziation mit klinischen Befunden und in Kenntnis der Nachweismethode, der Klassifikatios- und Diagnose-Kriterien interpretiert werden. Bei der indirekte Immunfluoreszenz (IFT) wird das gesamte Antigenspektrum beurteilt. Daher erhält man eine positive Fluoreszenz auch gegen unbekannte bzw. bisher nicht isolierte Antigene. Die Ergebnisse werden häufig mittels anderer immunologischer Techniken bestätigt (ELISA, Westernblot, Euroline ANA-Profil). Die Form des Fluoreszenzmusters ist mit bestimmten Autoantigenen im Zellkern assoziert (homogen, fein gesprenkelt, Dots, ..). Beim Nachweis eines homogenen Musters erfolgt zusätzlich die Bestimmung von dsDNS (Doppelstrang-DNS). Heute weiß man, dass Autoantikörper sich nicht ausschließlich auf den Zellkern beschränken lassen. Zum Teil befinden sich die Zielantigene im Zytoplasma, oder sie werden nur in Teilungsstadien angetroffen. Diese Antikörper zählen zur ANA-Gruppe und werden ggf. aus Abrechnungstechnischen Gründen in manchen Laboren noch unter "ANA" berichtet. Seit 2017 berichten wir unsere IFT-Befunde nach dem internationalen Konsens für "antinukleäre" Antikörper (ANA)-Muster (ICAP). Unsere Befunde differenzieren daher eindeutig zwischen anti-nukleären, anti-zytoplasmatischen, und anti-mitotischen Antikörpern. Siehe auch: https://www.anapaterns.org und J. Damoiseaux et al. Clinical relevance of HEp-2 indirect immunofluorescent patterns: the International Consensus on ANA patterns (ICAP) perspective. Ann Rheum Dis. 2019 Mar 12. ; doi: 10.1136/annrheumdis-2018-214436.

Rückführzeit
wöchentlich bzw. nach Absprache

akkreditierte Messgröße: Ja


Wichtig
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