Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Vancomycin; vancomycin
Drug-Monitoring
Probengefäß/Monovette
2,7 ml EDTA-Monovette
4,0 ml Serummonovette
Probenmenge
2,7 ml EDTA-Vollblut (bevorzugt), ggf. 1 ml EDTA-Plasma
(1 ml Serum- Alternative)
Spezielle Präanalytik
Methode
Immunturbidimetrie
Indikation
TDM (Therapeutisches Drug Monitoring)
Da die Vancomycin-Resorption und -Metabolisierung von Patient zu Patient stark unterschiedlich ist, empfiehlt sich bei bestimmten Patienten eine Therapieüberwachung in Hinblick auf toxische Nebenreaktionen: „red-man syndrome“, Nephrotoxizität und Ototoxizität.
In der Regel werden Vancomycin-Talspiegel (unmittelbar vor der nächsten Gabe)bestimmt.
Peackspiegel(1h n.Ende einer i.v.Infusion)
Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.
Interpretation
Vancomycin ist ein Glykopeptid-Antibiotikum. Es wird primär zur Behandlung von Infektionen durch ß-lactam- oder methronidazol-resistente grampositive Kokken und Bazillen eingesetzt. Es kann auch als Prophylaxe bei Patienten mit Endokarditis-Risiko angewandt werden, oder wenn eine Gefährdung durch methicillin-resistenten Staphylococcus aureus oder Staphylococcus epidermis besteht.
Vancomycin-Talspiegel: 10 - 15 mg/l bei Staph. aureus (auch MRSA);
15 - 20 mg/l bei komplizierten Infektionen, wie z.B. Endocarditis, Meningitis, Osteomyelitis, nosokom. Infektionen und Erregern mit reduzierter Empfindlichkeit = MHK > 1 mg/l
(Empfehlungen der "Infectious Diseases Society of America"). Eine erhöhte Nephrotoxizität ist ab 15 mg/l zu erwarten.
Bei der Ergebnisinterpretation ist das klinische Gesamterscheinungsbild des Patienten zu berücksichtigen, darunter Symptome, Anamnese, Daten zusätzlicher Tests und sonstige relevante Informationen.
Störgrößen:
1.Der Assay nutzt Maus-Antikörper,somit besteht die Möglichkeit einer Störung durch in der Probe enthaltene Human-Anti-Maus-Antikörper (HAMA). Human-Anti-Maus-Antikörper (HAMA) können in Proben von Patienten vorliegen, die sich immuntherapeutischen oder diagnostischen Verfahren unter Verwendung monoklonaler Antikörper unterzogen haben, oder auch in Proben von Personen, die regelmäßig mit Tieren in Kontakt kommen. Außerdem können Patientenproben andere heterophile Antikörper enthalten, wie z.B. Human-Anti-Ziegen-Antikörper.
Interferenzen
Bewertungskriterium: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei
Vancomycin-Konzentrationen von ca. 7.5 und 30 μg/mL (5.18 und
20.7 μmol/L).
Serum/Plasma
Ikterus: Keine signifikante Interferenz bis zu einem I‑Index von 60 für
konjugiertes Bilirubin und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und
unkonjugiertes Bilirubin: ca. 60 mg/dL bzw. 1026 μmol/L).
Hämolyse: Keine signifikante Interferenz bis zu einem H-Index von 1000
(ca. 1000 mg/dL bzw. 622 μmol/L Hämoglobin).
Lipämie (Intralipid): Keine signifikante Interferenz bis zu einem L‑Index
von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen
dem L‑Index (entspricht der Trübung) und der Triglycerid-Konzentration.
Triglyceride: Keine signifikante Interferenz bis zu einer Triglycerid-
Konzentration von 1000 mg/dL (11.4 mmol/L).
Rheumafaktoren: Keine signifikante Interferenz durch Rheumafaktoren bis zu
einer Konzentration von 1200 IU/mL.
Gesamtprotein: Keine signifikante Interferenz durch Gesamtprotein im
Konzentrationsbereich von 2‑12 g/dL.
Weitere Interferenzen siehe anhängender Beipackzettel
Rückführzeit
tagesgleich; ggf. nach Rücksprache
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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