Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
alpha 1–Fetoprotein; AFP
Immunchemie
Probengefäß/Monovette
Serummonovette
Probenmenge
bei Einzelanforderung 4,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml
Spezielle Präanalytik
Humane anti Maus Antikörper (HAMA) in hohen Konzentrationen und Biotin-Applikation stören die Analytik.
Methode
ECLIA
Indikation
Hauptindikation der AFP – Bestimmung liegt in der Therapieüberwachung und Verlaufsbeobachtung von Patienten mit primären Leberzellkarzinomen und Keimzellkarzinomen. AFP-Bestimmungen bei Patienten mit Leberzirrhose oder HBsAG-positiven Hepatitis B-Trägern parallel zu sonographischen Kontrollen werden in zahlreichen Studien empfohlen.
Da AFP plazentagängig ist, kann es in Abhängigkeit von der Schwangerschaftswoche im mütterlichen Serum in erhöhter Konzentration nachgewiesen werden. AFP wird zur Evaluierung des Risikos für Trisomie 21 (Down Syndrom) in Kombination mit anderen Parametern eingesetzt.
AFP wird zusammen mit HCG auch bei einer histologischen Einteilung der Keimzelltumoren herangezogen.
Liquormessungen von AFP und HCG dienen der Überwachung intrakranieller Keimzelltumoren.
Referenzbereich
Sex | Alter | | | | von | bis | Einheit |
---|
M | 0 Tage | bis | 29 | Tage | | < 13612 | IU/ml |
M | 30 Tage | bis | 12 | Monate | | < 23,2 | IU/ml |
M | 1 | bis | 4 | Jahre | | < 6,56 | IU/ml |
M | 4 | bis | 7 | Jahre | | < 4,65 | IU/ml |
M | 7 | bis | 13 | Jahre | | < 3,07 | IU/ml |
M | 13 | bis | 19 | Jahre | | < 3,24 | IU/ml |
M/W | >19 | | | Jahre | | <5.8 | IU/ml |
W | 0 Tage | bis | 29 | Tage | | < 15521 | IU/ml |
W | 30 Tage | bis | 12 | Monate | | < 63,9 | IU/ml |
W | 1 | bis | 4 | Jahre | | < 9,13 | IU/ml |
W | 4 | bis | 7 | Jahre | | < 3,49 | IU/ml |
W | 7 | bis | 13 | Jahre | | < 4,65 | IU/ml |
W | 13 | bis | 19 | Jahre | | < 3,49 | IU/ml |
Interpretation
AFP – Konzentrationen innerhalb des Referenzbereiches schließen das Vorhandensein einer malignen Erkrankung nicht aus.
AFP – Erhöhungen werden auch bei Patienten mit anderen Malignomen (Mamma-, Bronchial- und kolorektalen Karzinomen) sowie bei Lebermetastasen gefunden. Die Werte liegen jedoch selten über 100 – 500 IU/ml.
AFP – Werte , die eindeutig über dem Referenzbereich der entsprechenden Schwangerschaftswoche liegen, kommen u.a. bei Vorhandensein von Neuralrohrdefekten vor. Ein deutlich erniedrigter AFP – Wert nach der 10. Schwangerschaftswoche kann als Hinweis für ein Down-Syndrom gewertet werden.
Mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelte Tumormarkerkonzentrationen einer Patientenprobe können nicht miteinander verglichen werden.
Progression und Remission können allein durch den Wandel der Methode vorgetäuscht werden.
Bedeutsamer als die Einordnung eines Tumormarkerwertes in den Referenzbereich ist die kinetische Entwicklung eines Tumormarkerkonzentration im Blut bei dem jeweiligen Individuum.
Halbwertzeit in vivo: ca. 2-8 Tage
Rückführzeit
täglich von Mo.-Fr. bzw. nach telefonischer Rücksprache
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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