Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


Anti-β 2-Glykoprotein-1-ELISA IgG/ IgM

Autoimmundiagnostik/Allergiediagnostik

Probengefäß/Monovette
Serum Monovette

Probenmenge
bei Einzelanforderung 4,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 7,5 ml

Spezielle Präanalytik
Keine Hämolytische und lipämische Seren sollten nicht eingesetzt werden.

Methode
ELISA

Indikation
Für die Diagnose eines APS und die Risikostratifizierung und Therapieentscheidung bei Thrombophilie und Abortneigung bei entsprechenden Risikopatienten. Die Anwendung von DOAKs wird bei Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom aufgrund eines möglicherweise erhöhten Risikos für rezidivierende thrombotische Ereignisse nicht empfohlen (siehe auch Rote-Hand-Brief vom 23.5.2019 zu Apixaban/Eliquis, Dabigatranetexilat/Pradaxa, Edoxaban/Lixiana/Roteas, und Rivaroxaban/Xarelto). Die quantitativen Bestimmungen von anti-β2-Glykoprotein I (β2-GPI)-IgG/-IgM sind nach einem positiven anti-β2-Glykoprotein I-Screen indiziert. Das Antiphospholipid-Syndroms (APS) manifestiert sich klinisch durch venöse und/oder arterielle Thrombosen sowie durch bestimmte Schwangerschaftskomplikationen wie Früh-/Spätaborte sowie Frühgeburten. Entsprechend der international anerkannten Sydney-Klassifikation kann die definitive Diagnose eines APS dann gestellt werden, wenn mindestens ein klinisches Kriterium und mindestens ein Laborkriterium vorliegt : Laborkriterien: - Lupus Inhibitor - anti-Cardiolipin Antikörper (IgG/IgM) - anti-β2-Glykoprotein I Antikörper (IgG/IgM) (2-maliger positiver Nachweis, in mindestens 12-wöchigem Abstand) Klinische Kriterien: - Arterielle oder venöse Thrombosen (mind. 1) - Komplikationen in der Schwangerschaft: - >=1 Abort nach der 10. Schwangerschaftswoche oder - >=3 Aborte vor der 10. Schwangerschaftswoche, die nicht durch andere Ursachen zu erklären sind - Frühgeburt wegen Präeklampsie oder Plazentainsuffizienz Wegen der Heterogenität der Antiphospholipid-Antikörper sollten gemäß internationaler Richtlinie für eine ausreichende Nachweisempfindlichkeit neben der Bestimmung des Lupusantikoagulanz 2 immunologische Testverfahren eingesetzt werden (Anti-Cardiolipin-Ak + Anti-ß2-GP I-Ak).

Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.

Interpretation
Cardiolipin und β2-Glycoprotein I stellen die Hauptantigene beim APS dar, die zugehörigen Autoantikörper(Ak) bilden dessen serologisches Korrelat. Sowohl anti-CL als auch anti-β2-GPI gehören zu den sog. Antiphospholipid-Antikörpern (aPL), die sich durch ihre Eigenschaft auszeichnen, mit anionischen oder neutralen Phospholipiden (PL), Komplexen aus PL und Proteinen sowie mit PL-bindenden Proteinen zu interagieren. Asymptomatische Patienten können positive β2-GPI-Antikörperspiegel aufweisen. Bei 3-10% der APS-Patienten können β2-Glycoprotein I-Antikörper der einzig positive Antiphospholipid-Ak sein. Die Assoziation der Autoantikörper vom IgG-Typ zu Thrombosen ist höher als derer vom IgM-Typ. Die Assoziation von β2-Glycoprotein I-Antikörpern mit Präeclampsie und/oder Eclampsie in unselektierten schwangeren Frauen, die negativ auf Cardiolipin-Antikörper getestet wurden, impliziert, dass ein zusätzlicher Nachweis von β2-Glycoprotein I-Antikörper zur Klärung dieser Form einer Schwangerschaftsmorbidität beitragen kann. Eine wiederholte Messung nach 12 Wochen, bei der mindestens 1 Parameter (Lupusinhibitor, Cardiolipin G/M oder ß2-Glykoprotein 1 G/M) erneut positiv gemessen wird, ist zur Bestätigung der Laborkriterien zur Diagnose eines APS gefordert.

Rückführzeit
14-täglich bzw. nach Absprache

akkreditierte Messgröße: Ja


Wichtig
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