Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Rivaroxaban ( Anti-Xa); Anti-Xa-Aktivität für Rivaroxaban
Hämostaseologie
Probengefäß/Monovette
Citrat-Monovette
Probenmenge
bei Einzelanforderung 3,0 ml (jeweils), bei Mehrfachanforderungen ( > 10 Analyte) 10,0 ml
Spezielle Präanalytik
Abnahmemonovette muss bis zur entsprechenden Markierung mit Blut gefüllt sein(Voraussetzung für das richtige Mischungsverhältnis zwischen Natriumcitrat und Venenblut).Einnahmezeitpunkt bitte mit angeben, Interferenzen mit Globaltesten unter der Medikation sind zu berücksichtigen.
Methode
Photometrie
Indikation
Rivaroxaban ist ein selektiver direkter oraler Faktor-Xa-Inhibitor.
Er wirkt sowohl gegen frei vorliegendes Xa, als auch gegen den im Prothrombinase-Komplex gebundenen Faktor Xa.
Rivaroxaban wird besonders zur Prävention von venösen Thromboembolien bei Patienten nach orthopädischen Operationen wie beispielsweise Hüft-oder Knieoperationen eingesetzt.
Er ist zur Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern zugelassen.
Ebenfalls zugelassen ist er zur Behandlung bei tiefen Beinvenethrombosen und zur Prävention wiederkehrender tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien.
Antidot: Andexanet Alfa (kein Monitoring über den Anti-Xa-Spiegels möglich; Steuerung des Antidots rein klinisch).
Ein Monitoring ist generell nicht indiziert sondern nur in einer ausgewählten Patientenpopulation (z.B. Pat. mit schwerer Niereninsuffizienz, Therapie wird nicht bei einer Crea-Cl < 15ml/min empfohlen bzw. bei leichter Niereninsuffizienz sollte eine niedrigere Dosis gewählt werden.)
Weitere Indikationen für ein Monitoring:
akute Blutungen
Notfall-Operationen
Schlaganfall mit Indikation zur Durchführung einer fibrinolytischen Therapie
Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.
Interpretation
Angestrebte Rivaroxaban-Dosierung : 20mg/d
Idealer Messzeitpunkt: vor neuer Medikamenteneinnahme, um das Erkennen einer möglichen Überdosierung zu erleichtern = Talspiegel.
Spitzenspiegel ca 2 -4h nach Einnahme
Bitte beachten:
Niereninsuffizienz erfordert eine individuelle Dosierung,da Rivaroxaban über die Niere ausgeschieden wird.(Verlängerung der Halbwertszeit von 8,3h auf 9,5h)
niedrige Dosierung (Prophylaxe):
bei Creatininclearance >30 ml/min (0,5ml/s) ist keine Dosisanpassung notwendig (1x 20mg/d)
hohe Dosierung (Therapie):
bei Creatininclearance 15-49 ml/min (0,25-0,81 ml/s)
für Vorhofflimmern; 1x15 mg/d
bei tiefen Venenthrombosen: 3 Wochen lang 2x15 mg/d, danach 1x15 mg/d
Spitzenspiegel nach 1x täglicher Einnahme:
10mg/d = 91,4 - 195,8 ng/ml
20mg/d = 159,6 - 359,8 ng/ml
Talspiegel nach 1x täglicher Einnahme:
10mg/d = 1,3 - 37,6 ng/ml
20mg/d = 4,3 - 39,2 ng/ml
Spitzenspiegel nach Verteilung der Gesamtdosis 2x täglich:
10mg/d = 45,8 - 105,4 ng/ml
20mg/d = 102,7 - 218,2 ng/ml
Talspiegel nach 2x täglicher Einnahme:
10mg/d = 4,2 - 39,2 ng/ml
20mg/d = 7,9 - 99,7 ng/ml
Hierbei handelt es sich um Orientierungswerte, Empfehlungen zu Referenzwerten sind bis dato nicht bekannt.
therapeutisch wirksamer Bereich (orientierend)1,3 - 360 ng/ml
Achtung: Interferenzen von Gerinnungstesten in Abhängigkeit von der Dosis,Einnahme-und Blutentnahmezeitpunkt:( derzeitiger Wissensstand bezogen auf Teste im ZL )
Tests
Quick vermindert
aPTT verlängert ( vernachlässigbar)
Thrombinzeit kein Effekt
Fibderived tendenziell falsch zu hoch
FibClauss kein Effekt
Antithrombin falsch zu hoch
Protein C kein Effekt
Protein S kein Effekt
Lupus-Inhibitoren falsch pathologisch
FVIII/IX/XI/XII(keine Daten)vermindert (30 -50%)
FII/V/VII/X vermindert (10 -30%)
APC - Ratio erhöht
FXIII kein Effekt
D-Dimer kein Effekt
Rückführzeit
tagesgleich
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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