Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock


Thrombozytenaggregation; Thrombozytenaggregation

Hämostaseologie

Probengefäß/Monovette
Citrat-Blut/ Citrat-Monovette

Probenmenge
10,0 ml Citrat-Monovette

Spezielle Präanalytik
Präanalytik ist sehr entscheidend, schonende Venenpunktion und Aspiration von Blut. Zügiger Transport (< 3h nach Blutentnahme) Abnahmemonovette(10ml) muss bis zur entsprechenden Markierung mit Blut gefüllt sein (Voraussetzung für das richtige Mischungsverhältnis zwischen Natriumcitrat und Venenblut). Vermeidung einer zu langen und starken Stauung während der Blutentnahme, Kanüle 21 G oder größere Durchmesser. Nach Blutentnahme Probe durch vorsichtiges mehrfaches Drehen in der Hand durchmischen - nicht schütteln. Probe nach Entnahme 15 min ruhen lassen. Thrombozytenzahlen sollten > 200 10E9/l sein und die Patienten sollten nicht unter ASS stehen (falsch pathologische Werte). hämolytisches, ikterisches, lipämisches Probenmaterial wird generell abgelehnt,Analytik gestört( ADP-freisetzung und optische Differenzen )

Methode
Photometrie

Indikation
1. Diagnostik unklarer Blutungsneigungen und Verdacht auf thrombozytäre Störungen, insbesondere angeborene Thrombozytopathien 2. Monitoring der Therapieeffizienz von Medikamenten, die die Thrombozyten beeinflussen (Aspirin, DDAVP, Clopidogrel); nur noch als Backup-Variante

Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.

Interpretation
1. Bei Verdacht auf Thrombozytopathien Thrombozytenaggregation < 40% mit Induktoren wie ADP, Arachidonsäure, Kollagen, Ristocetin und Epinephrin sind hinweisend auf Thropmbozytenfunktionsstörungen. Aggregation mit Epinephrin hat nur noch eine untergeordnete Rolle. Thrombozytenaggregation < 10% z.B. ADP, Ara - akute Blutungsneigung Thrombozytenaggregation < 40% Ristocetin, andere Induktoren normal - Verdacht auf von Willebrand-Jürgens-Syndrom (WS) oder Bernard-Soulier-Syndrom (BS). Zur Differenzialdiagnose zwischen WS u. BS wird die quantitative Diagnostik des von Willebrandfaktors empfohlen (in der Regel beim vWS in Abhängigkeit des Typs erniedrigt) Falsch pathologische Thrombozytenaggregation für Epinephrin unter der Medikation mit ß-Blockern sowie für ADP, Arachidonsäure und Kollagen unter ASS möglich (individuell sehr unterschiedlich). 2. Monitoring der Dualtherapie ASS/Clopidogrel Eine ausreichende Hemmung der Thrombozytenaggegation sollte bei Werten < 30% für die ADP-Aggregation (Clopidogrel) und für die Ara-Aggregation (ASS) vorliegen (abgelöst durch Multiplate-Methode). Medikamenteneinfluss bitte beachten: fehlerhafte pathologische Aggregation durch Aspirin, NSAR, Prostaglandin, Dipyridamol, Theophyllin, Antibiotika (Penicilline, Cephalosporine) Kardiaka (ß-Blocker, Nitroglycerin, Ca-Antagonisten), Heparin, Fibrinolytika (Streptokinase, Urokinase, tPA), Psychopharmaka (Imipramin, Phenotiazine) Chemotherapeutika (Alkylantien,Antrazykline), Asparaginase,Röntgenkontrastmittel, Dextran, Lipidsenker, Nitrofurantoin

Rückführzeit
tagesgleich

akkreditierte Messgröße: Nein


Wichtig
Die hier veröffentlichen Angaben richten sich an medizinische Fachberufe. Diese Informationen dienen der Orientierung und stellen keinen Ersatz für eine Fachberatung dar. Wir bemühen uns um Fehlerfreiheit, können diese hier jedoch nicht garantieren. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter 0381/494 7666 zur Verfügung.

Diese Daten sind urheberrechtlich geschützt. Stand: 22.01.2025

Universitätsmedizin Rostock ILAB-Zentrallabor www.ilab.med.uni-rostock.de
Labormedizin Rostock www.labor-rostock.de