Universitätsmedizin Rostock
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Rostock, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Praxis für Laboratoriumsmedizin am MVZ der UMR Rostock
Carbohydrate Deficient Transferrin CDT;
Alokoholmarker
Probengefäß/Monovette
Serum-Monovette
Probenmenge
1ml
Spezielle Präanalytik
keine
Methode
Kapillarzonenelektrophorese, klassische CDT-Methode
Indikation
CDT ist ein spezifischer Marker für chronischen Alkoholmissbrauch und steigt bei einem Alkoholkonsum von mehr als 50 g an mindestens sieben aufeinander folgenden Tagen an. Bei Resultaten innerhalb des Graubereichs empfehlen wir die zusätzliche Bestimmung der gamma-GT als sensitiveren Marker sowie ggf. des Ethylglucuronids im Serum oder Urin.
CDT ist bei erniedrigtem Gesamt-Transferrin nur eingeschränkt diagnostisch verwendbar.
Erhöhte CDT-Werte werden im Serum erst nach mindestens einwöchiger Aufnahme von täglich > 60 g Alkohol beobachtet. Erhöhte CDT-Werte sind noch 10 Tage bis 3 Wochen nach Beendigung des Alkoholabusus nachweisbar.
Unter Abstinenz fällt CDT mit einer Halbwertszeit von etwa 14 Tagen in den Referenzbereich.
Personen mit einem moderaten Konsum oder einem episodischen Trinkmuster können CDT-Werte im Normbereich aufweisen
Referenzbereich
Siehe Angaben auf dem Befundausdruck.
Interpretation
CDT (carbohydrate-deficient transferrin) liegt bei 0,2-1,3% im Normbereich, d.h. ein Alkoholabusus ist unwahrscheinlich.
Graubereich: 1,7 bis 2,6%
Bei Resultaten innerhalb des Graubereichs empfehlen wir die zusätzliche Bestimmung der gamma-GT als sensitiveren Marker sowie ggf. des Ethylglucuronids im Serum oder Urin.
Alkoholabusus ist wahrscheinlich bei cdt-Werten >1,6%
CDT ist bei erniedrigtem Gesamt-Transferin nur eingeschränkt diagnostisch verwendbar.
Bei Werten CDT <0,2% ist folgendes zu beachten:
CDT wird aus Asialo-, Monosialo- und Disialo-Transferrin definiert. Disialo-Transferrin wird zu einem geringen Anteil auch physiologisch gebildet. Bei der Messung konnte keine der drei Fraktionen detektiert werden.
Folgende Ursachen kommen infrage:
- CDG- Syndrom (angeborene Störungen des Glykosylierungsstoffwechsels)
- genetische Transferrinvarianten
- einige monoklonale Komponenten oder hoher polyklonaler Hintergrund
- Fibrinogene, ikterische und hämolysierte Proben
- Antikoagulanzien (Citrat, EDTA)
- gealterte und nicht ordnungsgemäß gelagerte Proben
- Leberschädigungen ( schwere Schädigungen, Krankheit im Endstadium)
Graubereich: 1,7 bis 2,6%
Alkoholabusus wahrscheinlich: >2,6%
Rückführzeit
1 Woche
akkreditierte Messgröße: Ja
Wichtig
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